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Vorarlberger Erfolge bei Hallenradsport WM

Drei WM-Medaillen für die Hallenradsportler bei der UCI Weltmeisterschaft in Bremen/GER

(Foto: Drew Kaplan / Cycling Austria)

Vom 25.10. – 27.10.2024 fand die UCI Hallenradsport Weltmeisterschaft in Bremen/GER statt. Wie bereits gewohnt, kehren die Sportler mit Medaillen nach Hause zurück.

🏅
Eine sehr erfolgreiche WM geht mit 3 Medaillen zu Ende:
1 x BRONZE für Lorena Schneider im 1er der Frauen
1 x BRONZE für Laura Schnetzer / Lea Morscher / Annika Pichler / Anna Pircher im 4er Open
1 x SILBER für unsere Radballer Patrick Schnetzer & Stefan Feurstein
8. Rang für Franziska Belmega im 1er der Frauen
6. Rang für Christopher Schobel im 1er der Männer
👥
Funktionäre vor Ort:
Delegationsleiter: Andreas Schnetzer
Nationaltrainer Radball: Gernot Feurstein
Nationaltrainer Kunstrad: Günter Nicolussi
Physio: Simon König
Mechaniker: Christian Feurstein
Trainer: Marcel Schnetzer / Sandra Fritsch / Svenja Bachmann

Ein Erfahrungsbericht des Österreichischen Radsport-Verband:

Am Freitag eröffnete Franziska Belmega vom RV Sulz für das Team Austria die WM und fuhr mit 124,92 Punkten eine solide Kür. Sie landete auf dem guten 8. Rang.

Nach der Eröffnungsfeier spielte erstmals in der österreichischen Geschichte eine Frauen- Radball-Mannschaft. Vanessa Trinkl und Veronika Hagen vom RV Dornbirn spielen erst seit diesem Jahr Radball. Gleich das erste Spiel war gegen die Lokalmatadorinnen aus Deutschland und dieses wurde erwartungsgemäß mit 0:8 verloren. Das Ziel bei dieser WM war zumindest ein paar Tore erzielen und für die Zukunft zu lernen. Trotzdem ein toller Auftritt und vielleicht Ansporn für andere Mädels/Frauen, das Radball Spielen zu erlernen.

Gleich danach waren die Radball-Herren an der Reihe. Patrick Schnetzer und Stefan Feurstein, ebenfalls vom RV Dornbirn, haben als erklärtes Ziel „die Rückeroberung des Weltmeistertrikots“ ausgegeben. Trotz zweier gebrochener Finger bei Patrick im Frühjahr hat er sich wacker und konsequent zurück gekämpft und sich trotz Punkterückstand bei der WM-Qualifikation schlussendlich durchgesetzt.

Das erste Spiel war dann gleich gegen Tschechien angesetzt und somit ein Kracher als Start ins Turnier. Das Spiel auf Augenhöhe war jedoch nie in Gefahr und so konnten die Beiden mit einem souveränen Auftritt nach Vorne und konsequenter Abwehrleistung einen 2:0 Sieg erspielen. Somit ein guter Auftakt ins Turnier und Motivation für die verbleibenden 2 Tage.

Gleich danach der erste Auftritt von Lorena Schneider vom RC Höchst im 1er Frauen. Mit einer top Leistung und trotz einiger kleiner Patzer konnte sie sich mit 168,25 Punkten einen Finalplatz der besten 4 Sportlerinnen sichern und mußte sich nur Alessa Hotz aus der Schweiz geschlagen geben. Die beiden Deutschen Kontrahentinnen zeigten Nerven und landeten nur auf den Rängen 3 und 4.

Das hat gezeigt, daß auch die große Nation Deutschland zu schlagen ist und Lorena mit einem guten Gefühl im Finale starten kann.

Nach Lorena kam bereits der Auftritt unserer 4er Mannschaft mit Laura Schnetzer / Lea Morscher / Annika Pichler / Anna Pircher vom RC Röthis. Sie blicken auf erfolgreiche Jahre zurück, hatten dann bereits ihre Karriere beendet und sind 2023 bei der WM in Glasgow wieder an den Start gegangen und konnten auf Anhieb die Bronze-Medaille sichern. Auch sie zeigten eine gute Leistung und mit 154,60 ausgefahrenen Punkten holten sie sich auch klar die erneute BRONZE-Medaille.

Somit ein perfekter Start für Team-Austria in diese WM und gleich am ersten Tag eine Medaille.

Zum Abschluss des ersten Tages spielten dann unsere Radball-Frauen noch gegen die Nachbarn aus der Schweiz. Die beiden Schweizerinnen spielen schon seit Längerem Radball und zeigten sich sehr stark. Schlussendlich wurde dieses Spiel mit 0:11 verloren.

Der Samstag Vormittag begann dann mit dem Frauen-Radball-Spiel AUT gegen Tschechien. Hier fiel das erste geschichtsträchtige TOR der Frauen für Österreich. Vanessa traf einen 4m und somit war das Ziel für die WM erreicht. Zumindest ein Tor ! Das Spiel wurde dann trotzdem mit 1:6 verloren.

Am Nachmittag stand dann das Spiel der Radballer gegen Japan auf dem Programm. Eine souveräne und starke Leistung und ein ungefährdeter 11:0 Sieg bedeutete der nächste Schritt in Richtung Rückeroberung des WM-Shirts.

Danach spielten auch unsere Radballerinnen gegen Japan und hier ging es um den Einzug in die Finalrunde der besten 4 Mannschaften. Trotz guter Leistung und 2 weiterer Tore durch unsere Mädels haben sie dieses Spiel mit 2:4 leider verloren und konnten sich somit nicht für die Finalrunde qualifizieren. Sie beendeten mit einer guten und vor Allem lehrreichen Erfahrung die erste Weltmeisterschaft.

Dies soll hoffentlich auch weiteren weiblichen Nachwuchs-Radballerinnen Ansporn für die Zukunft sein.

Patrick & Stefan spielten dann gegen die Eidgenossen aus der Schweiz. Severin Waibel aus Pfungen, der mit einem Ersatzpartner Jon Müller aus Altdorf angetreten ist. Ein klares 7:2 bedeutete der nächste Sieg für Team Austria und ein weiterer positiver Schritt in Richtung Gruppensieg.

Dann darauf der Kracher des Tages. Team-Austria gegen die Hausherren aus Deutschland. Ein kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe. Wir waren in diesem Spiel nie im Rückstand, jedoch die Deutschen konnten nach unseren Toren immer wieder ausgleichen. Schlussendlich stand das Spiel wenige Sekunden vor Spielende 4:4. Ein Foul durch die Deutschen bedeutete noch „1 Schlag“, d.h. der Freistoss wird noch ausgeführt. Ein klug angetäuschter Schuss von Patrick lockte den Torhüter der Deutschen vor dem Schuss von der Linie weg und der Kommissär gab 4m Strafstoss. Dieser wurde eiskalt von Stefan verwandelt und schlussendlich konnten wir dieses wichtige Match mit 5:4 gewinnen.

Gleich danach die wichtigen 5 Minuten für Lorena Schneider im Finale. In der Qualifikation zeigte sie gute 168,25 Punkte und dies galt es im Finale auf jeden Fall zu halten. Sie war die erste Starterin und konnte die Leistung der Vorrunde wieder zeigen und beendete das Finale mit tollen 167,06 Punkten. Durch die kleinen Unebenheiten in der Fläche hatten alle Sportler Mühe mit ihrem Standard-Programm und so stuften die meisten Sportler:innen ihr Programm merklich runter. Schlussendlich konnte die Schweizerin Alessa Hotz (Siegerin der Vorrunde) ihre Leistung nicht mehr abrufen und blieb mit 9 Punkten Rückstand klar hinter Lorena, die somit die BRONZE-Medaille im 1er der Frauen sicher in der Tasche hat. Die beiden Deutschen Sportlerinnen Lara Füller und Jana Pfann konnten ihre Patzer in der Vorrunde ausmerzen und fuhren auf Rang 1 und 2. Lorena Schneider holt sich somit nach der Bronzemedaille 2023 in Glasgow wieder die BRONZE-Medaille und das zweite Edelmetall dieser Weltmeisterschaft.

Am Ende des Tages stand dann noch unser Spiel gegen Frankreich auf dem Programm.

Ein top motiviertes Team Austria siegte dann auch gegen FRA mit einem klaren 8:1.

Somit war der Gruppensieg fixiert und Patrick & Stefan qualifizieren sich automatisch für das Halbfinale. Der eigentliche Gegner im HF wird erst am Sonntag in der Zwischenrunde und im Viertelfinale ermittelt.

Am Sonntag ging es bereits früh um 08:30 für Christopher Schobel vom RC Höchst im 1er der Männer auf die Fläche. Eine ansprechende Kür und 149,75 ausgefahrene Punkte bedeuten schlussendlich den guten 6. Rang.

Unsere Radballer stiegen dann erst um 14:20 ins Geschehen ein und durch die Zwischenrunde und Viertel-Finale qualifizierte sich FRANKREICH als unser Gegner im Halbfinale. Eigentlich eine klare Sache – wenn da nicht die Nervosität wäre.

Patrick und Stefan gerieten gleich in den ersten Minuten mit 0:2 in Rückstand, was auch gegen eine hervorragend spielende Mannschaft aus FRA nicht einfach wegzustecken ist. Sie kämpften sich dann jedoch Schritt-für-Schritt wieder heran, wurden aber von den Franzosen gut abgefangen. Schlussendlich endete das Spiel nach der regulären Spielzeit 4:4 und es ging ins 4m Schießen. Der erste Schuß durch Stefan traf den französischen Torhüter sehr unglücklich unter dem Auge und er ging zu Boden. Eine lange Verletzungspause war nicht gerade förderlich für die Konzentration. Trotzdem blieben die beiden Jungs fokussiert, und nachdem der Torhüter trotz Verletzung weiter ins Tor stand waren Alle froh, daß es nun endlich zu einer Entscheidung kommen wird. Patrick konnte daraufhin 3 der 4m Schüsse abwehren, wobei einer dann nochmals wiederholt und von den Franzosen im Tor platziert wurde. Durch einen weiteren Treffer von Stefan war dann der Sieg im 4m Schießen fixiert und das bedeutete den FINAL-Einzug. Zuvor konnten die Deutschen im Halbfinale die Schweiz mit 3.1 besiegen und so hieß das erwartete Finale ÖSTERREICH gegen DEUTSCHLAND.

Im Finale bebte dann die Halle mit Sprechgesängen und Trommelschlägen und es kam zum Showdown der Hausherren gegen die „Jäger“ aus dem Ländle.

Leider begann auch dieses Spiel nicht nach Wunsch für unsere Beiden und sie gerieten auch hier gleich in den ersten Minuten mit 0:2 in Rückstand was auch der Halbzeitstand war. Nach der Pause dann gleich das 3:0 und gleich darauf der erste Treffe von AUT zum 3:1. Wenig später leider anstatt einem weiteren Tor durch uns das 4:1. Eine Ecke bringt uns dann noch zum 4:2. Leider werden dann kurz vor Schluss noch 2 Eckbälle durch uns vergeben und Deutschland erzielt einen weiteren Treffer zum 5:2. Ein weiterer Treffer durch uns zum 5:3 kommt jedoch leider zu spät und die Beiden lassen dann noch einen Abschlusstreffer der Deutschen zum 6:3 Endstand zu.

Leider haben uns die 3 Tore zu Beginn des Matches unser Spiel nicht aufkommen lassen und am Schluss ist trotz guter Gegenwehr und Herankämpfen dann leider die Zeit davon gelaufen.

Alles in Allem – eine super WM gespielt und die Vorrunde klar gewonnen. In einer so top besetzten WM in 5 Spielen nur 7 Gegentore zu bekommen, zeugt schon von einer grandiosen Leistung. Es sollte an dem Tag einfach nicht sein, jedoch nach dem gezitterten Halbfinal-Sieg dürfen Patrick und Stefan mit der „gewonnenen“ SILBERMEDAILLE mehr als zufrieden sein, auch wenn das erklärte Ziel nicht geglückt ist. Das einzige verlorene Spiel in diesem Turnier war leider das Endspiel. Trotzdem Kopf hoch und auf ein Neues im nächsten Jahr!

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