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Vadlau/Mähr: „Jeden Tag im olympischen Hafen“

Bregenzer Lukas Mähr in der Olympia-Regatta

(Foto: World Sailing)

Am Freitag setzen der Bregenzer Lukas Mähr und die Kärntnerin Lara Vadlau in der Olympia-Regatta (470er-Kategorie) vor Marseille die Segel. In der erstmals im Mixed-Format ausgetragenen Klasse zählt das rot-weiß-rote Duo zum erweiterten Favoritenkreis. Seit knapp drei Jahren arbeiten die beiden auf diesen Vergleich hin.

Im Herbst 2021 hat sich Österreichs aktuell bestes 470er-Boot formiert: Lara Vadlau, mehrfache Welt- und Europameisterin, und Lukas Mähr, WM-Bronzemedaillengewinner, starteten ihre gemeinsame Olympiakampagne. Knapp zwei Jahre später qualifizierte sich das akribisch arbeitende Duo bei den Weltmeisterschaften vor Den Haag, Niederlande mit Rang vier für die Olympischen Spiele – seither ist alles der sechstägigen Regatta im Zeichen der fünf Ringe untergeordnet.

Verkürzte Kampagne
Pandemie-bedingt war die Paris 2024-Kampagne verkürzt, nur drei statt vier Jahre hatten Lara Vadlau und Lukas Mähr Zeit, zueinander zu finden: „Unsere gemeinsame Zeit als Team war sehr begrenzt, weil die Spiele in Tokio um ein Jahr verspätet ausgetragen wurden. Deswegen versuchen wir immer noch jeden Moment auszunutzen, um uns weiterzuentwickeln, uns aufeinander abzustimmen – und die Bedingungen in der Bucht vor Marseille akribisch zu studieren. Bis zur letzten Minute lernen wir dazu“, erzählt Steuerfrau Lara Vadlau. Ihr Vorschoter Lukas Mähr ergänzt: „Unsere Motivation ist so groß, dass wir immer noch danach streben, besser zu werden. Wir haben eine große Leidenschaft und Dankbarkeit für unser Tun. Wir versuchen, dass wir immer dabei sind und dranbleiben, kontrollieren viel. Wir sind jeden Tag im olympischen Hafen, egal ob wir segeln dürfen oder nicht.“

Trainerwechsel erfüllte Erwartungen
Mitte Mai haben sich die beiden Österreicher dazu entschlossen, einen Trainerwechsel durchzuführen. Der Olympiamedaillengewinner Morgan Reeser aus den USA übernahm das Coaching der beiden 470er-Asse. „Wir kannten Morgan schon sehr lange und wussten ganz genau, wie er arbeitet und welchen ‚Impact‘ er auf unsere Performance haben kann. Unsere Erwartungen an die Zusammenarbeit sind voll eingetreten. Er ist unser Rückhalt. Seine Disziplin und Verlässlichkeit sind in dieser letzten Phase vor dem Regattastart extrem wichtig. Wir sind gemeinsam auf einem sehr guten Weg“, weiß Lukas Mähr.

Temperaturmanagement in Marseille
Für Montag hatten die lokalen Behörden in Marseille eine Hitzewarnung herausgegeben. Heiß ist es immer noch, 35 Grad Celsius zeigt das Thermometer im Schatten. Das Temperaturmanagement spiele eine wichtige Rolle, weiß der Vorarlberger: „Das ist ein extrem schwieriger aber enorm wichtiger Punkt für uns. Der heißeste Tag soll der Montag gewesen sein, dementsprechend sind wir sehr froh, dass es jetzt etwas kühler wird – obwohl es immer noch wahnsinnig warm ist. Der Wind soll auch stärker werden, das hilft. Und als Segler ist man ohnehin etwas privilegiert, weil es am Wasser prinzipiell kühler ist. Aber im Bootspark ist es natürlich wichtig, viel zu trinken und schattige Plätze aufzusuchen.“

Bescheiden zum Erfolg
Lara Vadlau und Lukas Mähr schauen bei der Zieldefinition auf die eigene Performance: „Wir wollen unsere beste Leistung abrufen – alles andere haben wir eh nicht in der Hand. Und dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt“, richtet Lara Vadlau aus.

Der Modus in der 470er-Klasse
In der 470er-Klasse, die vor Marseille erstmals im Mixed-Format ausgetragen wird, gehen insgesamt 19 Nationen an den Start. Zunächst wird eine fünftägige Opening-Series absolviert. Von 2. bis 6. August sind täglich zwei Rennen geplant. Das schwächste Einzelergebnis aus der Opening-Series wird gestrichen. Die besten zehn Boote absolvieren am 7. August das Medal-Race.

Paris 2024 | Olympia-Regatta | 28. Juli – 9. August
470er | Lara Vadlau / Lukas Mähr


2. August | 470er (12.00 Uhr)
3. August | 470er (17.00 Uhr)
4. August | 470er (17.00 Uhr)
5. August | 470er (17.00 Uhr)
6. August | 470er (12.10 Uhr)
7. August | Medal-Race 

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