Olympiasieger fährt im Europacup

Die Weltelite der Snowbordcrosser gibt sich am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche bei zwei Europacup-Rennen auf dem Pitztaler Gletscher ein Stelldichein!

Olympiasieger Alessandro Hämmerle nützt die Wettbewerbe in Tirol ebenso zur letzten Formüberprüfung vor dem Weltcup-Start am 3. Dezember in Les Deux Alpes (FRA) wie der Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison Martin Nörl (GER), der amtierende Weltmeister Lucas Eguibar (ESP) oder der Olympia-Silbermedaillengewinner Eliot Grondin (CAN).

Bei den Damen sind mit Belle Brockhoff (AUS), Chloe Trespeuch (FRA), Lara Casanova (SUI) oder Sofia Belingheri (ITA) ebenfalls Fahrerinnen mit Weltcup-Erfahrung am Start. Während bei den Damen in Abwesenheit der Niederösterreicherin Pia Zerkold, die wegen einer Anfang November erlittenen Sprunggelenksverletzung fehlt, die Salzburgerin Anna-Maria Galler und die Steirerin Tanja Kobald die rot-weiß-roten Farben hochhalten, ist das ÖSV-Team bei den Herren mit Alessandro und Luca Hämmerle, Jakob Dusek, Julian Lüftner, Lukas Pachner, Andreas Kroh und David Pickl in voller Stärke vertreten.

Beim Rennen am Mittwoch wird auch der Österreichische Meister 2022/23 gekürt, der Staatsmeistertitel bei den Damen wird hingegen erst im Jänner 2023 auf der Reiteralm vergeben. "Wir haben unsere Vorbereitung in den vergangenen zwei Monaten hauptsächlich im Pitztal absolviert und dort sehr gut gearbeitet. Ich habe versucht, im Training einige Adaptierungen vorzunehmen. Das hat sowohl das Material als auch die Technik mit diversen Bewegungsabläufen betroffen. Damit haben wir auch auf die Entwicklung beim Bau der Weltcup-Kurse reagiert, die zuletzt immer drehender geworden sind", erläutert Alessandro Hämmerle, der auch auf die Besonderheiten der Rennen am Pitztaler Gletscher hinweist.

"Ein Großteil der Teams hält sich schon länger zum Training hier auf, daher wird das Feld auch sehr eng zusammenrücken." Jakob Dusek, der in der Vorsaison in Cervinia (ITA) seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert hat und in der SBX-Gesamtwertung hinter Nörl und Hämmerle auf Platz drei gelandet ist, musste zuletzt eine kurze Trainingspause einlegen: "Ich habe bei einem Sturz eine leichte Gehirnerschütterung erlitten und deshalb einige Tage pausieren müssen, jetzt ist aber alles wieder in Ordnung", berichtet Dusek, der in dieser Saison ein zwei Zentimeter längeres und formverändertes Board fahren wird. "Im Training hat das neue Material schon gut ausgeschaut. Ich lege den Fokus in dieser Woche darauf, wieder gut ins Fahren zu kommen", hat sich der Niederösterreicher vorgenommen. Julian Lüftner hat nach seinem vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Peking ein wenig Abstand vom Snowboarden benötigt.

"Die vergangene Saison war nicht nur körperlich, sondern auch für den Kopf extrem anstrengend. Daher war ich sehr froh, dass ich mit der Polizeiausbildung einmal einen anderen Akzent setzen konnte. Das hat mir sehr gut getan, ich bin wieder voll motiviert. Die Rennen im Pitztal sind immer eine brutale Materialschlacht, aber zum Glück bin ich da gut aufgestellt. Ich bin bei meinen Brettern geblieben und habe daher kein neues Material bestellen oder einfahren müssen", so der Wahl-Vorarlberger, im vergangenen Winter starker Gesamtweltcup-Zehnter.

Verspätet ist Lukas Pachner in das Vorbereitungstraining eingestiegen. Der Wiener hatte sich im vergangenen März beim Saisonfinale in Veysonnaz (SUI) eine Schulterluxation zugezogen, die zwei Operationen zur Folge hatte. "Deshalb war ich im Frühjahr und im Sommer 14 Wochen lang zur Untätigkeit gezwungen und habe auch die ersten zwei Schneekurse verpasst. Jetzt bin ich mit der Schulter kaum noch eingeschränkt, vor allem das Starten klappt schon wieder richtig gut. Ich bin trotzdem gespannt, wie ich in die Saison hineinkomme, nachdem ich mehr als drei Trainingsmonate verloren habe", sagt Pachner.

Programm (Änderungen vorbehalten):

Mittwoch, 23. November 2022:
11.45 Uhr: Qualifikation
13.30 Uhr: Finale Donnerstag,

24. November 2022: Ablauf wird erst festgelegt