Der SC Austria Lustenau bilanziert am Ende des Wirtschaftsjahres 2021/22 mit einem Verlust von rund € 800.000,00. Dieses Ergebnis ist dem kostenintensiven Aufstiegsjahr geschuldet. Doch die erste Bundesliga-Saison seit über 22 Jahren wirft ihren Schatten bereits voraus, die Finanzlage hat sich in der laufenden Saison schon deutlich entspannt.
Wurde im Geschäftsjahr 2020/21 noch ein kleiner Überschuss erwirtschaftet, musste im vergangenen Wirtschaftsjahr ein Verlust in Höhe von € 802.000 verkraftet werden. Die Gründe für dieses negative Ergebnis sind vielfältig. Durch den Bundesliga-Aufstieg musste auf den Lizenzbonus (€ 300.000), der an alle Clubs der 2. Liga ausbezahlt wird, wenn sie die finanziellen, rechtlichen und infrastrukturellen Kriterien für die Bundesliga erfüllen, den Aufstieg aber sportlich nicht schaffen, verzichten. Zusätzlich wurden durch den sportlichen Erfolg höhere Punkteprämien an die Spieler ausbezahlt. Diese lagen mit € 226.000 deutlich über dem Budget. Auch die notwendigen Stadionadaptierungen für die Erfüllung der Bundesligakriterien im ersten Halbjahr 2022 verursachten Mehrkosten in Höhe von € 158.000,00.
Die Austria befindet sich auch weiterhin auf der Suche nach einem Hauptsponsor. Denn aufgrund des Fehlens eines solchen konnten die Ziele bei den Sponsoring-Einnahmen nicht erreicht werden.
„Auf den ersten Blick enttäuscht das Ergebnis natürlich ein wenig, aber wenn man die Gründe kennt, ist es klar ersichtlich, dass diese Mehrkosten eine Investition in die Zukunft darstellen“, erklärt Finanzvorstand Christoph Wirnsperger. „Wir sind bewusst dieses finanzielle Risiko eingegangen, als sich abgezeichnet hat, dass der Aufstieg in die Bundesliga sportlich zu schaffen ist“.
Dass sich diese Investitionen rentiert haben, zeigt sich bereits im laufenden Budget der Bundesliga-Saison. Durch die bisher realisierten Zuschauer- und Sponsor-Einnahmen wurden die Annahmen für das Budget bereits übertroffen. „Letztes Jahr den Schritt zu gehen, diese Kosten auf uns zu nehmen, hat sich jetzt schon als richtig herausgestellt. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung und diesen Weg wollen wir weitergehen“, so Wirnsperger weiter. Ziel des SC Austria Lustenau ist es, am Ende des laufenden Wirtschaftsjahres den Verlust aus dem Vorjahr zu kompensieren und das negative Eigenkapital zu einem Großteil abzubauen.
„Wir sind der Bundesligist mit dem kleinsten Budget, aber wir werden weiterhin hart daran arbeiten, unsere Hausaufgaben zu machen. Unser Verein soll auf gesunden, finanziellen Beinen stehen“, fügt Wirnsperger abschließend hinzu.