Lustenau nahm Altach auseinander
Das Spiel begann aus Altacher Sicht, wie ein Spiel und insbesondere ein Derby nicht beginnen darf. Nach dem nervösen Abtasten in den ersten Minuten nutze der Gastgeber die erste Möglichkeit im Spiel zum frühen 1:0. Grabher wurde am Sechzehner sträflich freigelassen und nutzte den Freiraum für das frühe 1:0 (8.).
Das Niveau im ersten Durchgang war insgesamt überschaubar und es dauerte bis zur 28. Minute, ehe Lustenau-Goalie Schierl erstmals zugreifen musste. Tibidi setzte sich über rechts sehenswert durch, aus spitzem Winkel bereitete er dem Schlussmann allerdings wenig Probleme. Der SCRA fand jetzt aber allmählich ins Spiel und Tibidi war es dann auch mit dem ersten Altacher Hochkaräter der Partie: Nach einem Eckball blieb der Ball vor den Füßen des Franzosen liegen, der machte noch einen Haken, setzte den Ball aus fünf Metern aber neben das Gehäuse.
Die Rheindörfler waren mit Fortdauer der ersten Hälfte deutlich griffiger als noch zu Beginn und hatten die Möglichkeiten, den frühen Rückstand wett zu machen. Nach einer schönen Einzelaktion zog Jan Jurcec vom Sechzehner ab, zielte aber etwas zu zentral in die Arme von Schierl. Keine zwei Minuten später wurde der Kroatische U21-Teamspieler von Atdhe Nuhiu in Szene gesetzt und kam aus nahezu identer Position zum Schuss. Wieder war Dominik Schierl zur Stelle.
Teixeira macht den Unterschied
Die Nachspielzeit der ersten Hälfte war bereits angebrochen, als Altach noch einmal einen Freistoß im gefährlichen Drittel zugesprochen bekam. Anstatt selbst noch einmal für Gefahr zu sorgen, lief das Team von Miroslav Klose postwendend in den Konter und Felix Strauss sah keine andere Möglichkeit, als den schnellen Lustenauer Teixeira von den Beinen zu holen. Schiedsrichter Groblelnik zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt: Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte mit dem Pausenpfiff zum 2:0.
Die Schockstarre sollten die Rheindörfler in der Kabine dann leider nicht abschütteln. Nach der Einwechslung von Amanwah Forson hatte Altach zunächst zwar zwei gute Möglichkeiten durch Tibidi und Bischof, es jubelten aber erneut die Mannen in Grün. Es waren noch keine fünf Minuten im zweiten Durchgang gespielt, als Bryan Teixeira mit seinem zweiten Treffer für den vorzeitigen Schlusspunkt sorgte. Die Altacher Hintermannschaft ließ den Gegner gewähren und musst zusehen, wie der Lustenauer Offensivmann den Ball aus kurzer Distanz zum 3:0 über die Linie drückte.
Spiel unterbrochen
Aus dem Altacher Fansektor quollen anschließend dichte Rauchwolken, weshalb Schiedsrichter Grobelnik die Partie fast zehn Minuten lang unterbrach. Miroslav Klose nützte die Pause für seinen zweiten Wechsel: Johannes Tartarotti kam für Felix Strauss ins Spiel. Der Bregenzerwälder war dann zumindest bemüht, noch einmal Schwung in das Altacher Offensivspiel zu bringen und schnappte sich anschließend gleich den Ball bei einem Freistoß. Aber auch die Standardsituationen waren heute viel zu harmlos und brachten die Heimischen nur selten in die Bredouille - Tartarottis Ball landete knapp zwei Meter über dem Lustenauer Tor.
Das Heimteam ließ Altach dann zwar mit dem Ball am Fuß gewähren, gegen den dicht gestaffelten Abwehrriegel kreierten Tibidi und Co. aber kaum mehr passende Lösungen. Die beste Möglichkeit auf einen Altacher Treffer fanden Atdhe Nuhiu und Manuel Thurnwald vor, als die siebenminütige Nachspielzeit bereits lief – zunächst köpfte Nuhiu knapp neben den Kasten, dann scheiterte Thurnwald per Distanzschuss an Dominik Schierl.
Alles in allem war es aber zu wenig, was die Rheindörfler an Derby-Mentalität auf den Platz brachten. Dementsprechend bitter fällt der Herbst-Abschluss aus, den Miroslav Klose mit seinem Team in den kommenden Tagen aufarbeiten wird, um die Blicke in der langen anstehenden Winterpause möglichst schnell wieder nach vorne zu richten.
Lustenau vs. CASHPOINT SCR Altach 3:0 (2:0)
Samstag, 12.11.2022, 17:00 Uhr
Reichshofstadion
Tore: 1:0 Grabher (8.), 2:0 Teixeira (45./FE.), 3:0 Teixeira (50.)