„Lustenau hat sehr viele Psychospielchen getrieben in letzter Zeit“
Der Wolfsberger AC gewinnt beim SC Austria Lustenau mit 2:1. SCR Altach unterliegt auswärts beim FC Blau-Weiß Linz mit 1:2. Die wichtigsten Stimmen zum Spiel bei Sky Sport Austria.
Joachim Standfest (Trainer SCR Altach):
…nach dem Spiel: „Es ist schwierig. Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir haben das Spiel kontrolliert, haben auch einen guten Start gehabt. Wir hatten Ruhe im Ballbesitz, haben nichts zulassen. Dann kommen wir heraus, lassen uns von einem kleinen Systemwechsel total verunsichern und nehmen am Spiel nicht mehr teil. Dann bekommen wir zwei leichte Gegentore.“
…über die frühe Auswechslung von Vesel Demaku: „Viel bleibt mir nicht über. Wenn wir mit einem Mann weniger spielen, hab‘ ich auch nichts davon. Das war für mich nicht zu diskutieren, weil beim nächsten kleinen Foul hätte er die gelb-rote Karte gekriegt. Du kannst nicht 70 Minuten ohne Foul spielen im zentralen Mittelfeld. Das hat uns schon gewisse Sicherheit gekostet.“
…über die Lehren aus dem Spiel: „Es gibt genug Sachen, die man aufarbeiten kann. Die Tore waren im Endeffekt individuelle Sachen, nicht was die Mannschaft oder die Defensive betrifft. Das größte Problem war heute, dass wir das Fußballspielen eingestellt haben und uns auf lange Bälle verlassen haben. Durch den Druck, den Blau-Weiß gemacht hat, haben wir aufgehört, den Ball in der Mannschaft zu halten und jeden Ball weggespielt.“
…über die Ziele für die letzten vier Partien: „Es sind noch vier Partien, wir haben noch die Möglichkeiten. Wir haben uns ein sehr hohes Ziel gesetzt. Wir haben gewusst, dass da alles zusammenpassen muss. Es passiert ja jede Woche was in dieser Gruppe. Jede Woche steht ein anderer irgendwo am Pranger. Wir haben ein direktes Duell gegen den WAC, der WAC muss noch gegen die Austria spielen. Es kann noch was passieren, aber wir müssen unsere Leistung wieder steigern.“
Gerald Scheiblehner (Trainer FC Blau-Weiß Linz):
…über den Abstiegskampf: „Der Klassenerhalt war es nicht, aber es war ein großer Schritt. Lustenau hat sehr viele Psychospiele getrieben in letzter Zeit. Ich habe schon verstanden, wie das in Linz ankommen soll, dass nur mehr Blau-Weiß der einzige Gegner sein soll. Ich bin zwar das erste Jahr Bundesligatrainer, aber trotzdem schon sehr lange Trainer. Wir haben gewusst, wie wir damit umgehen. Wir sind sehr ruhig geblieben, das macht uns einfach stark. Jetzt ist es kein Zweikampf mehr, jetzt ist es wieder ein Dreikampf.“
Andreas Heraf (Trainer Austria Lustenau):
…nach dem Spiel: „Das macht momentan eine große Leere in mir. Wir haben alles unternommen. Ich kann keinem meiner Spieler irgendeinen Vorwurf machen. Sie haben sich bis zur letzten Sekunde aufgeopfert, haben ein tolles Spiel geliefert. Ich denke, wir hätten dieses Spiel auch gewinnen können oder müssen. Im Fußball ist Glück aber ein Faktor, der dazugehört. Wir haben eigentlich in dieser Saison kein einziges Mal Glück gehabt. Es war alles gegen uns. Die Möglichkeit besteht aber weiterhin. Wir haben heute wieder eine Möglichkeit vergeben, heranzukommen. Schade darum, aber wir geben noch immer nicht auf.“
…über die offensivere Spielweise seiner Mannschaft: „Wenn man mich kennt und weiß, wofür ich kritisiert werde, dann ist das heute der Beweis, dass es genau so kommt im Fußball. Du hast das Spiel in der Hand, du dominierst, du hast Chancen und am Ende verlierst du. Das passiert und das ist auch in Ordnung und das müssen wir auch tun. Wenn du in ein Spiel mit offenem Visier gehst, dann ist das Spiel 50:50. Manchmal fällt der Groschen auf die falsche Seite und das ist heute passiert. Das passiert öfters im Fußball und das ist schade.“
…über die kommenden Aufgaben: „Man weiß, dass in dieser Qualirunde jeder jeden schlagen kann. Wir können auch die letzten Spiele gewinnen, aber wir brauchen jetzt natürlich eine unglaubliche Serie. An die glauben wir noch, zumindest ist die Hoffnung noch da. Das wird bis zum Ende so sein, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Jetzt gehe ich einmal rein in die Kabine und richte die Jungs auf.“