Letzter Zwischenstopp vor der Finger-OP

„Irgendwo aus dem Nirgendwo kommt jetzt dieses Turnier daher.“ – Bettina Plank

Seit einigen Wochen läuft aber schon wieder intensiv das Training in den Olympiazentren Vorarlberg und ihrer Wahl-Heimat Oberösterreich. Auch ein Mini-Trainingslager in Italien war dabei. Wichtigste Erkenntnis aus den Trainingswochen: „Die Pause hat sehr gutgetan, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Die Ziele für die nächste Saison sind mit EM, Qualifikation für meine Titelverteidigung bei den European Games und WM klar gesteckt. Aber ich weiß jetzt auch, dass ich mein Problem mit meinem Ringfinger, der regelmäßig luxiert, endlich angehen muss.“

Deshalb hat sich die 30-jährige Heeressportlerin mehrere medizinische Meinungen bei Handspezialisten eingeholt und eine Entscheidung getroffen. „Nach Baku wird operiert“, sagt Plank, die sich den Ringfinger der linken Hand bei den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer 2021 verletzte. „Dort ist mir die Sehne gerissen, später kam die Kapselverletzung dazu. Ich kann aufgrund meines Berufs den Finger nicht so lange ruhigstellen, bis das lockere Seitenband wieder hält. Daher möchte ich es durch einen operativen Eingriff wieder herstellen lassen. Diese Entscheidung habe ich aus rein sportlichen Gründen getroffen, um nächstes Jahr diesen Störfaktor hoffentlich auszuschalten. Bei mir geht es da um den Faktor Zeit. Der Finger muss halten, mein Fokus muss wieder voll auf dem Wettkampf liegen können.“

Plank denkt dabei an das Premier League-Turnier in Portugal im April zurück, als ihr, in Führung liegend, der Finger luxierte: „Im Kampf um den Finaleinzug hat mir diese eine Sekunde Unachtsamkeit, die Medaille gekostet. Ich war immer der Meinung, dass ich das kontrollieren kann, aber im Kampf hat man keine Kontrolle über die Emotion. Die Schmerzen sind nicht die große Sache.“

Keine große Sache ist für Oberösterreichs Sportlerin des Jahres auch das vor ihr liegende Turnier: „Baku ist ein Zwischenstopp. Ich freue mich wieder auf der Matte zu stehen, um zu sehen, wie mein Gefühl ist. Der Wettkampf selbst hat nicht so viel Relevanz, weil ich weiß, dass ich noch zu wenige Trainingseinheiten absolviert habe, die es für dieses hohe Niveau in der besten Liga der Welt einfach braucht.“

Bettina Plank steigt am Freitag in den Wettkampf in der Klasse bis 50 kg im Round-Robin-System (jede gegen jede) ein. Wenn die Vorarlbergerin die Gruppenphase übersteht, folgt am Sonntag der Kampf um die Medaille.

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Quellen: Redaktion / PA – Daniel Winkler