Ab Freitag wird in der win2day ICE Hockey League wieder Eishockey gespielt. Im Westen mit angepasster Landkarte. Vorarlbergs Eishockey-Gipfel wird aus dem Unterland ins Oberland geholt. Die BEMER Pioneers Vorarlberg nehmen den Platz der Dornbirn Bulldogs ein.
Dass in Feldkirch bald wieder die besten der besten zu Gast sein werden, gibt allen Grund zur Freude. Nach langer Abstinenz wird die traditionsgeprägte Vorarlberghalle wieder Schauplatz für Eishockey auf höchstem Niveau. Dass hingegen in Dornbirn nach zehn Jahren Oberhaus das Profieishockey-Konzert in diesem Frühjahr verstummte, war so nicht vorhersehbar, ist jedoch zu akzeptieren. Der Sport ist längst zum Business geworden, dem der Vereinsgeist untergeordnet wird.
Im Eishockey-verrückten Ländle bleibt es jedoch – zumindest vorerst – nicht bei Vernunft und Freude. Zwei Lager stellen sich quer. Die einen reiben sich an der Bezeichnung ihrer Mannschaft in der Tabelle der ICE Hockey League, die anderen akzeptieren wohl die Gangart, jedoch das personelle Umfeld nicht mehr.
Der Fanklub Dorobirar Ishacklar blickt nach vorne, liebäugelt bereits mit der Rückkehr einer Dornbirner Kampfmannschaft in den nächsten Jahren, stellt ihren Support jedoch unter die Bedingung einer neuen Führung. Der Feldkircher Fanklub Südchaos Feldkirch 2003 hingegen hadert zwar nicht mit dem Personal, wird die Pioneers zwecks ihres Namen bei der Heimpremiere am Sonntag gegen den EC-KAC aber nicht anfeuern.
Den neutralen Eishockey-Fan wird diese Tatsache genauso wenig stören wie die Klubführungen, deren Fokus auf ein funktionierendes Geschäftsmodell mit sportlich bestmöglichem Output gerichtet sein muss.
Eishockey in Vorarlberg ist erstklassig geblieben. Das sollte jetzt und in Zukunft zählen.
– Christian Dreier