Höck will auf das Podest
Vom 29. Oktober bis zum 6. November wird sich in Liverpool (GBR) die Weltmeisterschaft im Kunstturnen 2022 ereignen. Österreich hat sich mit je einem kompletten Frauen- wie Männerteam qualifiziert. Die Nominierung des ÖFT lautet: Selina Kickinger, Jasmin Mader, Alissa Mörz, Charlize Mörz und Berta Schwaninger sowie Alexander Benda, Vinzenz Höck, Severin Kranzlmüller, Askhab Matiev und Ricardo Rudy. Die besten Chancen auf eine Spitzenplatzierung hat Vinzenz Höck: „Mein Ziel ist es, mich für das Ringefinale der besten Acht zu qualifizieren.“
Der 26-jährige Grazer Vinzenz Höck hat den fünften Platz der Vorjahres-WM 2021 in Kitakyushu (Japan) zu verteidigen und heuer bei der EM ebenso den fünften Platz erreicht: „Nach einer bisher äußerst erfolgreichen Herbstsaison freue ich mich auf den Höhepunkt im Turnkalender. Meine Vorbereitung ist bisher ohne Probleme und gut verlaufen. Zusätzlich zu Weltcup-Gold und -Silber konnte ich in der deutschen Bundesliga zweimal mein volles Programm sehr gut testen. Das gibt mir wichtiges Selbstvertrauen für den WM-Qualifikationstag am kommenden Montag.“
Erste Turn-WM, für die man sich qualifizieren musste – Österreich mit der maximal möglichen Startplatz-Anzahl dabei
Diese 51. Kunstturn-Weltmeisterschaft 2022 bringt eine Zäsur: Erstmals kann nicht jedes Land Teilnehmer*innen entsenden, sondern man musste sich für die limitierten Quotenplätze bei den kontinentalen Meisterschaften qualifizieren. Insgesamt 411 Turner*innen aus 74 Ländern erkämpften sich die Teilnahmeberechtigung. Österreich ist erfreulicherweise mit zwei Teams dabei, da sich sowohl die ÖFT-Frauen (11.) als auch die Männer (13.) bei der Europameisterschaft im August in München unter die dafür notwendigen Top 13 geturnt hatten.
Gegenüber der EM im Sommer variiert Österreichs Aufstellung bei den Frauen wie bei den Männern verletzungsbedingt an je einer Position: Carina Kröll fällt wegen noch nicht völlig ausgeheilter Rückenprobleme ebenso aus wie Manuel Arnold wegen einer Hüftverletzung. An ihrer Stelle sicherten sich die Großereignis-Debütantin Berta Schwaninger und Routinier Severin Kranzlmüller, amtierender Mehrkampf-Staatsmeister, die WM-Tickets.
Gibt es nach der Premiere 2021 bereits das zweite österreichische Turnerinnen-WM-Mehrkampf-Finale?
Österreich visiert eine Wiederholung, vielleicht sogar Steigerung seiner starken EM-Leistungen an. Frauen-Sportdirektorin Eva Pöttschacher: „Rund um die erfahrene Jasmin Mader starten wir mit einem sehr jungen Team. Trotz einiger gesundheitlicher Probleme im Vorfeld haben sich die Turnerinnen sehr professionell vorbereitet. Das Ziel ist erneut eine optimale Präsentation, um unseren neuen Stil am internationalen Parkett noch besser bekannt zu machen. Dazu streben wir erneut einen Einzug in das Top-24-Mehrkampf-Finale an.“ 2021 hatte dies die leider seit Monaten verletzte Marlies Männersdorfer erstmals für Österreich geschafft. Heuer dafür realistisch in Frage kommen Selina Kickinger, Jasmin Mader und Charlize Mörz.
Männer-Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Unsere WM-Vorbereitung verlief insgesamt wegen diverser Corona-Erkrankungen wieder einmal turbulent. Aber wir konnten schlussendlich alle geplanten Vorbereitungsschritte umsetzen. Die Mannschaft ist fit und wir freuen uns auf den WM-Start. Ziel ist es, unsere Übungsschwierigkeit gegenüber der EM zu verbessern, um langfristig als Team noch konkurrenzfähiger zu werden. Ein weiterer Fokus liegt auf unseren Mehrkämpfern. Und natürlich auf Vinzenz – der als klares Ziel das Ringe-Finale hat. Dort werden dann die Karten neu gemischt und es wird besonders interessant, was die chinesische Konkurrenz zeigen wird, von der wir seit einem Jahr nicht viel gesehen haben.“
Es geht um 14 WM-Titel und um die ersten Olympia-Tickets
Bei der WM selbst sind aus allen Kontinenten zusammen bei Frauen wie Männern die besten 24 Teams startberechtigt, dazu die besten ca. 40 Mehrkämpfer*innen und die Top 8 pro Gerät aus dem Weltcup (so sie aus einem nicht als Team qualifizierten Land kommen). So wie bei den Olympischen Spielen gelangen in Liverpool insgesamt 14 Medaillensätze zur Vergabe (Teamfinale Frauen 1.11., Teamfinale Männer 2.11., Mehrkampf-Finale Frauen 3.11., Mehrkampf Männer 4.11. , 4x Gerätefinale Frauen und 6x Gerätefinale Männer am 5./6.11.). Die jeweils drei Medaillengewinner-Teams qualifizieren sich bereits jetzt fix für Olympia 2024 in Paris.
Österreichs Team reist bereits am Nationalfeiertag nach England, um alle vorgeschriebenen Trainings absolvieren zu können. Die Wettkampfzeiten sind der Sonntag, 30. Oktober spätabends/nachts von 22:45 bis 00:05 Uhr MEZ (eine Stunde früher in England) bei den Frauen und der Montag-Vormittag, 31. Oktober von 10:30 bis 12:20 Uhr MEZ bei den Männern. Die ÖFT-Frauen wurden in die letzte der zehn Vorkampf-Subdivisionen gelost, daher stehen gleich danach ihre Platzierungen fest. Die ÖFT-Männer hingegen turnen in der ersten Vormittagsgruppe und müssen danach noch bis Mitternacht auf ihre genauen Ergebnisse warten.