Hard ließ nichts anbrennen
Im letzten Ligaheimspiel in der Sporthalle am See am Freitag, 09. Dezember, wollen die Roten Teufel vom ALPLA HC Hard nochmals voll anschreiben, während die Adler von Sparkasse Schwaz Handball Tirol den dritten Sieg aus den letzten vier Partien fixieren wollen. Nach anfänglicher Torflaute auf beiden Seiten entwickelt sich doch noch ein torreiches Spiel, welches die Harder schlussendlich klar mit 34:23 für sich entscheiden.
Die ersten paar Spielminuten verlaufen zunächst nach Wunsch und die Harder kommen durch Tore von Luca Raschle und Nikola Stevanovic zu einer 2:1 Führung in der 3. Minute. Danach schleichen sich aber etliche Unachtsamkeiten in das Spiel der Mannen in Rot ein. Die Gäste aus Tirol agieren aber ihrerseits ähnlich fehlerhaft. So dauert es nach dem 2:2 durch Tobias Grothues in der 5. Minute, nochmals fünf Minuten bis Nico Schnabl zum 3:2 einnetzt.
Dann folgt eine Schlüsselszene in dieser Partie. Nationalspieler Michael Miskovez geht im Angriff zusammen mit Frederic Wüstner zu Boden und die Unparteiischen erkennen in dieser kurzen, hitzigen Szene ein Nachtreten von Miskovez und stellen ihn in der 10. Minute mit glatt Rot von der Platte. Diesen Rückschlag der Gäste vermögen die Harder gleich zu nützen und starten ihrerseits einen 4:0 Lauf und stellen mit einem Treffer ins leere Tor durch Golub Doknic auf 6:2 (14. Min). Erst nach zehn torlosen Minuten durchbricht Petar Medic mit einem Siebenmeter den Antilauf der Gäste verkürzt auf 6:3.
In dieser Phase sind sich die beiden Mannschaften ebenbürtig und die Gäste kommen immer wieder durch tolle Anspiele zum Kreis zu ihren Chancen, welche die Harder nur mit einem Foul zu vereiteln wissen. Die fälligen beiden Siebenmeter verwandelt dann Rückraumass Petar Medic für die Tiroler Gäste. Golub Doknic denkt sich aber, dass alle guten Dinge nicht drei sind und krallt sich den dritten Siebenmeter beim Stand von 8:5 (18. Min.). Dieses Momentum münzen die Harder gleich in einen 4:0-Lauf um und stellen in dieser Partie fast schon vorentscheidend auf 11:5 (22. Min.).
In dieser Phase kommt auch der erst 16-Jährige Lukas Fritsch zu seinem ersten Einsatz in der ZTE HLA MEISTERLIGA und unter seiner tatkräftigen Mithilfe leitet er sogleich einen erfolgreichen Konter von Flügelflitzer Srdjan Predragovic ein. Die Quote von 46 % gehaltenen Bällen vom „Hexer“ Golub Doknic ist Coach Hannes Jón Jónsson offenbar nicht gut genug und so bringt er den Youngster Benjamin Edionwe ins Tor, welcher auch gleich mal von sich reden macht.
In der 25. Spielminute erhält dann der frischgebackene Zweifachpapa Dominik Schmid eine unglückliche zweite Zeitstrafe. Davon lassen sich die Harder aber nicht aus der Ruhe bringen und halten souverän den Vorsprung. Praktisch mit dem Pausenpfiff erhält dann der kroatische Rückraumshooter Ivan Horvat nach einem überharten Einsteigen gegen Sebastian Spendier die direkte Rote Karte. Mit einem 17:10 geht es in die Halbzeitpause.
Dominik Schmid scheint es in der Kabine so gut gefallen zu haben, dass er sich in der dritten Minute der zweiten Halbzeit die dritte Zeitstrafe abholt und somit vorzeitig unter die Dusche darf. Im Spiel der Harder sieht man dadurch aber keinen Bruch, denn Dadi Rúnarsson läuft zur Hochform auf und stellt mit sehenswerten Toren immer wieder den alten Sieben-Tore-Abstand her und läutet damit auch einen 5:0-Lauf der Roten Teufel ein, welcher in einer zwischenzeitlichen 24:14-Führung mündet (40. Min.).
Die an diesem Abend bärenstarken Luca Raschle und Nikola Stevanovic erhöhen dann erstmals auf +11 in der 43. Spielminute. Beide Trainer bringen dann frische Kräfte in Spiel. So kommen auf Harder Seite, Manuel Maier, Valentin Mischi, Lukas Fritsch, Benjamin Edionwe und Paul Schwärzler zu einigen Einsatzminuten, während auf Seiten der Gäste Lukas Prader, Tobias Alber, Johannes Demmerer und Philipp Igbinoba ihr Können unter Beweis stellen. Die Gastgeber erhöhen dann in den nächsten Minuten Tor um Tor ihr Guthaben. Dabei tragen sich zwölf verschiedene Spieler in die Torschützenliste ein, die tolle Torhüterleistung von Golub Doknic (46 % gehaltene Bälle) und Benjamin Edionwe (36 %), runden einen tollen Mannschaftserfolg ab. Besonders erfreulich dabei der Premierentreffer von Lukas Fritsch zum Endstand von 34:23 in der 58. Minute.
Bereits in vier Tagen sind die Roten Teufel auswärts in Ungarn gegen Balatonfüredi KSE (HUN) im Einsatz. Dort wollen sie dem einen Punkt mindestens einen weiteren hinzufügen.
EHF European League Gruppenphase Runde 6 vs. Balatonfüredi KSE (HUN), 17.00 Uhr
Luca Raschle, Links Außen, ALPLA HC Hard
„Wir wollten nach der letzten Niederlage in Ferlach Wiedergutmachung betreiben und uns wieder auf unsere Stärken besinnen. Dies ist uns am Ende großteils gelungen und wir haben uns aus dieser kleinen Krise herausgespielt.“
Sebastian Spendier, Rückraum Mitte, Sparkasse Schwaz Handball Tirol
„Wir sind ganz okay gestartet, dann hat uns die rote Karte von Michael Miskovez komplett den Rhythmus genommen. Die Deckung von Hard ist super gestanden. Es hat einfach gar nix mehr funktioniert heute. Letzte Woche haben wir noch in Linz gewonnen, wir haben aber gewusst, dass es heute in Hard extrem schwer werden wird. Der Ausgang heute war dann aber doch unerwartet. Jetzt haben wir noch ein Heimspiel gegen Westwien und da müssen wir schauen, dass etwas Zählbares dabei rauskommt.“
Die Top-Torjäger
ALPLA HC Hard – Raschle, Stevanovic je 6, Predragovic, Rúnarsson je 4
Sparkasse Schwaz Handball Tirol – Spendier 6, Peric, Medic je 4
Man of the Match
ALPLA HC Hard – Lukas Fritsch
Sparkasse Schwaz Handball Tirol – Sebastian Spendier
Vorschau
EHF European League Men, Gruppenphase | Runde 6
Balatonfüredi KSE (HUN) vs. ALPLA HC Hard
Dienstag, 13. Dezember 2022, 17 Uhr (CET) | Veszprem Arena, Ungarn
ORF-TVthek
ZTE HLA MEISTERLIGA | Grunddurchgang – Runde 14
HC LINZ AG vs. ALPLA HC Hard
Samstag, 17. Dezember 2022, 19.00 Uhr | Sport MS Linz Kleinmünchen
ZTE HLA MEISTERLIGA Matchcenter