Gute Leistung gegen übermächtigen Gegner

Es war das erwartet schwere Spiel gegen Skjern Handbold in der 8. Runde der EHF European League Gruppenphase am Dienstagabend, den 14. Februar 2023 in der gut besuchten Skjern Bank Arena. Die Roten Teufel leisten ganze Arbeit, bringen eine überragende Deckung auf die Platte und zeigen einen unglaublichen Kampfgeist und Biss. Mit aller Kraft versuchen sie, den Gastgeber Dänemark in einer rauen und mit Härte gespickten Partie zu ärgern, was ihnen immer wieder gelingt und die Dänen ordentlich ins Schwitzen bringt. Am Ende entscheidet Skjern aber auch das Rückspiel mit 27:23 (13:10) für sich, der entgegengebrachte Gegenwind der Harder dürfte aber durchaus für eine Überraschung gesorgt haben.

Gastgeber Skjern Handbold eröffnet die Partie, erwischt einen guten Start und legt mit einem 3:0-Lauf durch Simen Holand Pettersen, Eivind Tangen und Jorgen Rasmussen vor (6. Minute). Nach knapp sechs Minuten landet der Ball das erste Mal für die Roten Teufel im Tor, Jadranko Stojanovic ist der Torschütze zum 1:3. Die Harder Abwehr leistet gute Arbeit, agiert konzentriert und sorgt immer wieder für Unterbrechungen im Spielaufbau der Dänen., die jedoch auch unter Bedrängnis jede sich noch so kleine auftuende Lücke ausnutzen (5:1, 10. Minute). Auf das 2:5 durch Nikola Stevanovic folgt Treffer Nummer sechs für die Gastgeber durch Emil Bergholt (6:2, 10. Minute). Die nächste Phase gehört den Roten Teufeln. Luca Raschle netzt ein, der „Hexer“ Golub Doknic legt nach. Die Harder Männer überstehen auch den langen Angriff der Dänen, den sie durch frühes und konsequentes Stören gekonnt abwehren und erzielen im Gegenzug den Anschlusstreffer zum 5:6 (16. Minute) – Co-Kapitän Luca Raschle verwandelt den gegebenen 7-Meter souverän. Skjern baut seinen Vorsprung abermals auf drei Tore aus (9:6, 20. Minute), ehe die Roten Teufel durch Nico Schnabl und Kapitän Dominik Schmid zum Doppelschlag ausholen und erneut den Anschlusstreffer erzielen (8:9, 22. Minute). Dann geht es schnell und der Ball wird gleich viermal in Folge in den Maschen des Harder Tors versenkt, wodurch Skjern Handbold erstmals in dieser Partie auf +5 stellt (13:8, 27. Minute). Die letzten beiden Tore in Hälfte eins gehören Flügelflitzer Luca Raschle, der auf 10:13 verkürzen kann. Mit einem Rückstand von drei Toren geht es zum kurzen Verschnaufen in die Kabine.

Nach Seitenwechsel eröffnen die Roten Teufel Spielhälfte zwei. Nikola Stevanovic sorgt dafür, dass die Harder Jungs nach einer Minute auf dem Feld anschreiben. Der erste Angriff der Dänen in Halbzeit zwei landet im Abwehrblock der Harder. Die nächsten Szenen gehören den beiden Keepern auf der Platte. Zunächst pariert Christoffer Hoffmann Bonde den Wurf von Kapitän Dominik Schmid, auf der anderen Seite hält der „Hexer“ Golub Doknic den versuchten Abschluss von Eivind Tangen. Nico Schnabl überwindet den Goalie zum Anschlusstreffer 12:13 (35. Minute). Dieser Schwung lässt sich jedoch leider nicht mitnehmen und wird von technischen Fehlern, Passunstimmigkeiten und Paraden des Keepers eingebremst. Auf der anderen Seite nutzen die Dänen ihre herausgespielten Chancen eiskalt aus und bauen ihren Vorsprung durch Treffer von Bergholt, Norlyk und Jönsson, der zum vierten Mal von der 7-Meter-Linie trifft, wieder aus (16:12, 39. Minute). Keine zwei Minuten später ertönt ein weiterer 7-Meter-Pfiff zu Gunsten Dänemark, doch dieses Mal gibt es kein Vorbeikommen. Golub Doknic bleibt im fünften Antritt der Sieger im Duell vs. Alfred Joel Jönsson. Die Roten Teufel sind sieben Minuten ohne Torerfolg, ehe Kreisläufer Jadranko Stojanovic den nächsten Treffer erzielt (13:16, 42. Minute). Luca Raschle legt nach und verkürzt auf minus 2. Grund genug für Skjerns Cheftrainer Henrik Kronborg, die Timeout-Karte auf den Tisch zu legen, nachdem sich ihr Vorsprung halbiert hat. Obwohl Skjern immer wieder vorlegen kann und ihre Bälle den Weg in die Maschen finden, bleiben die Roten Teufel hartnäckig und halten an ihrem System fest, das sie mit kämpferischem Einsatz umsetzen. Ausruhen kann sich der Gastgeber auch beim Stand von 21:17 (49. Minute) nicht, den die Harder machen es noch einmal richtig spannend und kämpfen sich abermals auf zwei Treffer heran (19:21, 51. Minute). Skjern hat das wohl als Weckruf verstanden und schaltet mit Beginn der Crunchtime einen Gang höher und macht durch vier Treffer in Folge deutlich, dass sie die Punkte aus dem heutigen Spiel zu Hause behalten möchten (25:19, 56. Minute). Die letzten Minuten wechselt Chefcoach Hannes Jón Jónsson durch und setzt seine gesamte Bank ein. Die jungen Spieler Benjamin Edionwe, Valentin Mischi und Lukas Fritsch erhalten ihre Spielanteile, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Mischi und Fritsch erzielen dabei einen bzw. zwei Treffer. Keeper Benjamin Edionwe kann in der Schlussphase mit zwei Paraden überzeugen. Am Ende entscheidet Skjern aber auch das Rückspiel mit 27:23 (13:10) für sich, der entgegengebrachte Gegenwind der Harder dürfte aber durchaus für eine Überraschung gesorgt haben.

Bereits diesen Freitag, den 17. Februar 2023 wartet die nächste Aufgabe in der ZTE HLA MEISTERLIGA auf die Roten Teufel. Um 19.00 Uhr gastiert die HSG Holding Graz am 17. Spieltag des Grunddurchgangs in der Sporthalle am See.

Dominik Schmid, Kapitän ALPLA HC Hard

„Wir haben uns heute sehr viel vorgenommen, vor allem in der Deckung. Wir wollten für viele Unterbrechungen sorgen und haben dafür bis zum Umfallen gekämpft. Es geht um Einsatz, Wille und Motivation und genau das haben wir alle heute an den Tag gelegt. Wir haben gesehen, dass wenn wir das so spielen, können wir auch Top-Mannschaften wie Skjern ärgern. Ich bin mega stolz, dass wir das heute geschafft haben, jeder hat für jeden gekämpft und der Einsatz war zu 100% da. Auch wenn wir heute keine Punkte mitgenommen haben, war das der richtige Schritt in die richtige Richtung. Wir können ein positives Gefühl mitnehmen.“

Nico Schnabl, Rückraum Mitte ALPLA HC Hard

„Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, dass es uns heute gelungen ist, die Aggression und die Intensität in der Abwehr auf die Platte zu bringen, wie wir uns das vorgenommen haben. Umso erfreulicher ist es, dass wir das gegen eine internationale Mannschaft schaffen. Dass vorne im Angriff nicht jeder Ball reingeht, ist gegen so ein Team auch klar. In erster Linie glaube ich, dass wir einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht haben im Gegensatz zu den letzten Spielen. Ich glaube, Skjern hat auch nicht damit gerechnet, dass sie auf so eine harte Abwehr treffen und genau das ist es, was wir erreichen wollten und das ist uns heute ganz gut gelungen.“

Die Top-Torjäger

Skjern Handbold – Emil Bergholt (7), Alfred Joel Jönsson (6), Oliver Norlyk (4)

ALPLA HC Hard – Luca Raschle (5), Dominik Schmid (3), Nico Schnabl (3)

Vorschau

ZTE HLA MEISTERLIGA | Grunddurchgang – Runde 17

ALPLA HC Hard vs. HSG Holding Graz

Freitag, 17. Februar 2023, 19.00 Uhr | Sporthalle am See, Hard