Finalisten ermittelt, GVL-Teams weiter glücklos

Bei den Europameisterschaften der jungen, aufstrebenden Golfnationen haben sich bei den Damen die Türkei und Bulgarien sowie bei den Herren die Türkei und Luxemburg fürs Finale qualifiziert. Die Teams des gastgebenden Golfverband Liechtenstein kämpften auch am Freitag glücklos und spielen am Samstag um Platz 7.

Es sieht nach türkischen Festspielen auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg aus. Bei den 10. European Team Shield Championships, den Europameisterschaften der jungen, aufstrebenden Golfnationen, spielen die Teams aus Südosteuropa bislang gross auf und werden ihrer Favoritenrolle bislang gerecht. Sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren qualifizierten sich die Teams des türkischen Golfverbands souverän für die Finals am Samstag. Dort warten mit Luxemburg (bei den Herren) und Bulgarien (bei den Damen) zwei starke Gegner im Kampf um den Titel. Die Teams von Gastgeber Liechtenstein kämpften in den Matchplays bislang glücklos und scheiterten jeweils knapp. So geht es für die Damen und Herren des Golfverband Liechtenstein am Samstag etwas enttäuschend nur noch um Platz 7.

Liechtensteinerinnen nicht belohnt

Die Gastgeberinnen aus Liechtenstein bekamen es im Viertelfinale mit den Ungarinnen zu tun. Teamleaderin Anna Eggenberger gewann ihr Einzel gegen Elena Szautner souverän mit 5&3 und sorgte damit für den Ausgleich im Teambewerb, denn Lisa Sele und Martina Roth mussten sich kurz zuvor im Doppel mit 5&4 geschlagen geben. So lag es an Martina Zurflüh, die Kastanien für das Heimteam aus dem Feuer zu holen. Die 33-Jährige zeigte, dass sie kämpfen kann. Nachdem sie auf den ersten Bahnen schnell in Rückstand geraten war, holte die Liechtensteinerin auf der zweiten Hälfte des Parcours kontinuierlich auf und verkürzte den Rückstand auf «1 down». Trotz Kampfgeist und Heimvorteil reichte es am Ende doch nicht – sie musste ihrer Gegnerin auf dem 18. Grün gratulieren.

Spannend und hochklassig war das Halbfinale bei den Damen zwischen Luxemburg und der Türkei, den auf dem Papier stärksten Damenteams im Turnier. Die Türkinnen hatten in der Strokeplay-Runde etwas gepatzt und sich «nur» als Vierte für die Matchplays qualifiziert, so dass es am Freitag zum «vorweggenommenen Finale» kam. Und hier zeigten die Türkinnen eine starke Leistung: Sie gewannen das Doppel mit 5&4 und Sude Bay ihr Einzel mit 4&3. Dass Marie Baertz, die in der Qualifikationsrunde eine 67er-Karte unterschrieben hatte, ihr Einzel mit 6&4 gewann, war nur noch «Resultatkosmetik».

Das Programm der Damen am Samstag sieht wie folgt aus: Im grossen Finale stehen sich ab 11.40 Uhr die Türkei und Bulgarien gegenüber. Das kleine Finale zwischen Luxemburg und Estland beginnt um 11.14 Uhr. Das Match um Platz 5 (Ungarn gegen Malta) beginnt um 9.44 Uhr. Um 9.18 Uhr spielen die Liechtensteinerinnen gegen die Ukraine um Platz 7.

Liechtensteiner Herren unter Wert geschlagen

Das Pech klebt den Liechtensteiner Herren in den Matchplays an den Hosen – und die Enttäuschung über den verpassten Halbfinaleinzug schlägt aufs Gemüt. Im Klassierungsspiel wartete am Freitag mit Albanien ein auf dem Papier ebenbürtiger Gegner, den die Gastgeber schlagen könnten. Doch es lief so gar nichts für die Liechtensteiner. Dass sich Moritz Eidenbenz im Einzel gegen Scratch-Spieler Eytan Memeti schwertun würde, war klar, doch die 9&8-Niederlage war brutal und in dieser Höhe nicht verdient – Memeti spielte auf den ersten neun Bahnen fünf Birdies und vier Par! Kurz darauf unterlagen die Brüder Sebastian und Fabian Schredt im Doppel überraschend mit 4&3; Teamleader Elias Schreiber kämpfte bis zum Schluss, konnte Riccardo Renghi aber nur ein Unentschieden abringen und damit einen halben Punkt für die Liechtensteiner holen.

Die Bulgaren, die im Viertelfinale die Liechtensteiner knapp bezwungen hatten, taten sich im Halbfinale gegen die Türkei schwer und konnten nur im Doppel einen halben Punkt holen. Die beiden Einzel gingen klar an die Türken. Im zweiten Halbfinale zwischen Topfavorit Luxemburg und Andorra waren die Einzel hart umkämpft, Thomas Blaxy Poux (Andorra) gewann sein Match mit «1 up», Stefan Rojas (Luxemburg) holte mit 2&1 ebenfalls einen Punkt für sein Team. Die Entscheidung fiel im Doppel, das die Luxemburger Arnaud Castellana und Lenny Mines mit 6&5 für sich entschieden.

Das Programm der Herren am Samstag sieht wie folgt aus: Im grossen Finale stehen sich ab 10.10 Uhr die Türkei und Luxemburg gegenüber. Das kleine Finale zwischen Bulgarien und Andorra beginnt um 10.36 Uhr. Das Match um Platz 5 (Albanien gegen Malta) startet um 12.06 Uhr. Um 12.32 Uhr spielt Liechtenstein gegen Serbien um Platz 7.


10. European Team Shield Championship,31. Juli bis 3.August 2024, täglich ab 8 Uhr, Golf Club Gams-Werdenberg. Zuschauer willkommen, Eintritt frei.
https://etsc2024.golf.li