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Der ALPLA HC Hard muss sich am Dienstag, den 13. Dezember 2022 in seinem 6. EHF European League Spiel der Gruppenphase auswärts in Ungarn bei Balatonfüredi KSE am Ende knapp mit 26:27 (15:13) geschlagen geben und die Heimreise somit leider ohne Punkt(e) im Gepäck antreten.

Die sich in den Anfangsminuten eingeschlichenen Unsicherheiten bei den Hardern in dieser Partie in der ungarischen Veszprem Arena führen dazu, dass sich Gastgeber Balatonfüredi KSE nach dem 1:0 durch Ivan Horvat schnell einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen kann (4:2, 7. Minute). Das Plus drei durch Bendeguz Boka (10. Minute) lässt einen Ruck durch die Harder Mannschaft ziehen und die Roten Teufel agieren nun wesentlich aktiver und konzentrierter in der Abwehr und sichern sich einen Ball nach dem anderen. Spielmacher Nico Schnabl selbst sorgt durch seine drei Tore in Folge gleich für den Anschluss-, Ausgleichs- und erneuten Führungstreffer für die Roten Teufel (7:6, 16. Minute). Stevan Sretenovic kann nach dem 7:7 erneut den Ausgleich zum 8:8 erzielen, ehe die Roten Teufel durch Luca Raschle per Siebenmeter zur Drei-Tore-Führung einnetzen (12:9, 24. Minute). Es ist den Harder Burschen erfolgreich geglückt, den Drei-Tore-Rückstand in eine Drei-Tore-Führung zu verwandeln. Mit einem Polster von zwei Treffern und einer Halbzeitführung von 15:13 kehren die Roten Teufel mit Pausenpfiff in die Kabine. Mit insgesamt sechs Toren in den ersten dreißig Minuten ist Schnabl nicht nur der auffälligste Spieler am Feld, sondern hat auch maßgeblichen Anteil an der starken und ausgezeichnet gespielten ersten Halbzeit der Harder.

Zurück auf der Platte wird auf Seiten der Roten Teufel weiter gut gearbeitet. Nach dem 14:15 Anschlusstreffer durch Milan Gostovic macht Nico Schnabl genau dort weiter, wo er in Halbzeit eins aufgehört hat – durch einen erfolgreichen Doppelschlag erhöht er zunächst auf plus drei (17:14, 34. Minute), bevor ihm auch die erstmalige Vier-Tore-Führung für die Roten Teufel gelingt (19:15, 37. Minute). Aber Ungarn hält das Tempo weiter hoch und holt zum Dreifachschlag durch Márton Varga aus, der in der 41. Minute zum Anschlusstreffer einnetzt. Die Partie legt an Härte zu und die Zweikämpfe werden körperbetonter, was dazu führt, den Harder Schwung wesentlich zu stören und zu unterbrechen. In Minute 44 geht Nico Schnabl nach einem Foulspiel von János Dénes zu Boden, der von dem Schiedsrichter-Duo Mandak/Rudinksy daraufhin die Rote Karte gezeigt bekommt und das Spielfeld frühzeitig verlassen muss. Als Milan Gostovic für den Ausgleich sorgt (21:21), beginnt die Partie eine Viertelstunde vor Schluss wieder bei null. Linksaußen Luca Raschle kann den nächsten Angriff vom Flügel nicht erfolgreich in den Maschen unterbringen, Keeper Mihály Tóth pariert den Wurf. Aber auch auf der anderen Seite hält Keeper Golub Doknic seinen Kasten frei und gibt seine „Hexer“-Qualitäten zum Besten, wodurch der Führungstreffer der Ungarn verhindert wird. Im zweiten Anlauf will es klappen und Gostovic zieht an Doknic vorbei – Gastgeber Ungarn holt sich die Führung seit dem 6:5 in der 13. Minute wieder zurück (22:21, 48. Minute). Chefcoach Hannes Jón Jónsson reagiert nach dem 2:7-Lauf seiner Männer mit einem Timeout. Das Spiel bleibt weiter kampfbetont und die Spieler müssen einiges ein- und wegstecken. Die Crunchtime dieser Partie erinnert stark an den Verlauf des Hinspiels von vor einer Woche – es bleibt ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, die Partie steht auf Messers Schneide und kann in beide Richtungen kippen. Ungarn legt durch Laszlo Kemeny vor, Sigtryggur Dadi Runarsson trifft für Hard von der Siebenmeterlinie. Nico Schnabl, mit insgesamt 10 Treffern der heutige Top-Torschütze, schießt die Roten Teufel noch einmal in Führung (59. Minute), die von Stevan Sretenovic jedoch umgehend egalisiert wird. In den Schlusssekunden überschlagen sich die Ereignisse: Hard kann seinen nächsten Angriff nicht erfolgreich verwandeln, es stehen noch 35 Sekunden auf der Anzeigetafel und es gibt Siebenmeter für Ungarn. Milan Gostovic tritt an und verwandelt souverän. 20 Sekunden vor Abpfiff nimmt Cheftrainer Jónsson sein letztes Timeout. Der letzte Angriff der Roten Teufel verläuft in einem technischen Fehler, womit die knappe 26:27 Auswärtsniederlage besiegelt ist und den Hardern trotz unglaublichem kämpferischem Einsatz und Moral etwas Zählbares verwehrt bleibt.

Das letzte Spiel vor der Winterpause führt die Roten Teufel am Samstag, den 17. Dezember in der 14. Runde des ZTE HLA MEISTERLIGA Grunddurchgangs zum HC LINZ AG (Spielbeginn 19 Uhr).

Nico Schnabl, Rückraum Mitte ALPLA HC Hard mit 10 Toren bester Werfer der Roten Teufel

„Ich freue mich natürlich, wenn ich der Mannschaft helfen kann und es mit der übernommenen Verantwortung dann auch klappt. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und sind auch relativ ok in die zweiten dreißig Minuten gestartet. Mitte der zweiten Hälfte verlieren wir aber so ein bisschen den Faden und bekommen die einfachen Tore. Wie in den letzten Spielen werfen wir in der Schlussviertelstunde zu viele Bälle weg und können unsere Leistung nicht konsequent über das ganze Spiel halten und bringen so auch unseren Vorsprung nicht über die Zeit. Das ist extrem enttäuschend. Es sind diese kleinen Momente, die du bei solchen Top-Spielen bzw. bei Spielen gegen solche Top-Mannschaften cleverer ausspielen musst. Wenn du das nicht schaffst, wird das gegen jede Mannschaft in der European League schwer.“

Luca Raschle, Links Außen ALPLA HC Hard

„Das Ergebnis ist knapp ausgefallen. Das deutet immer darauf hin, dass am Ende Kleinigkeiten entschieden haben. Es könnte dieser eine Fehler gewesen sein – die nicht genutzte Chance im Angriff oder eine Unaufmerksamkeit in der Deckung. Aber ein Kopf hängen lassen geht nicht und gibt es nicht. Wir dürfen nicht vergessen, wir spielen hier in der European League. Für uns war es schon großartig, die Qualifikation geschafft zu haben. Aber natürlich möchten wir jetzt in der Gruppenphase nicht nur Kanonenfutter sein, sondern auch um Punkte mitspielen. Das haben wir heute gegen Balatonfüredi sicher gezeigt. Auch wenn wir bestimmt etwas Positives aus dem heutigen Spiel mitnehmen können, ist und bleibt eine Niederlage eine Niederlage und schmerzt. Im Moment überwiegt klar die Enttäuschung.“

Die Top-Torjäger

Balatonfüredi KSE – Stevan Sretenovic (6), Milan Gostovic (6), Bendegúz Bóka (5)

ALPLA HC Hard – Nico Schnabl (10), Ivan Horvat (5), Luca Raschle (3)

Vorschau

ZTE HLA MEISTERLIGA | Grunddurchgang – Runde 14

HC LINZ AG vs. ALPLA HC Hard

Samstag, 17. Dezember 2022, 19.00 Uhr | Sport MS Linz Kleinmünchen

ZTE HLA MEISTERLIGA Matchcenter

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