Dornbirn mit spektakulärer Aufholjagd - Wolfurt mit Verlängerung

Ein Rollhockey-Spektakel sondergleichen fand am Samstagabend in der Stadthalle statt, als der RHC Dornbirn in einer atemberaubenden Partie einen 1:4-Rückstand gegen den SC Thunerstern in einen 7:5-Sieg verwandelte.

Thunerstern zeigte sich zu Beginn äußerst effizient und nutzte die Unsicherheiten im Tor des Dornbirn-Keepers Abraao Gomes Da Silva aus. Jan Schober legte dank Mithilfe von Dornbirn´s Schlussmann vor, ehe Martin Maturano auf der anderen Seite Simos Panagopoulos am kurzen Eck erwischte. Danach zogen die Schweizer durch drei Weitschuss-Tore innerhalb 10 Minuten auf 1:4 davon, ein Rückstand, der für die Rot-Weißen fast schon uneinholbar schien. Doch dann begann die furiose Aufholjagd der Hausherren. Spielertrainer Francesco Dolce reagierte klug, wechselte sich selbst ein und verkürzte nach einem schönen Zuspiel von Martin Maturano auf 2:4. Zwei Sekunden vor dem Pausenpfiff sorgte eine unrühmliche Aktion von Wiederholungstäter Flavio Silva für einen tumultartigen Zwischenfall. Nach einer blauen Karte und einer Spuckattacke gegenüber den Zuschauern verließ der Portugiese nach einer roten Karte das Spielfeld, provozierte die Dornbirn Fans und beschädigte die Spielerwechseltür erheblich. Nach einer längeren Unterbrechung ließen die Schiedsrichter den direkten Freistoß ausführen, sodass die Gastgeber über die Halbzeitpause die beschädigte Tür reparieren konnten. Am Resultat änderte sich jedoch nichts, so blieb es bei einem 2-Tore-Vorsprung für die Gäste.

Der Ausfall von Flavio Silva und das mehrminütige Unterzahlspiel rächten sich bei den Schweizern und sorgte nach Wiederanpfiff für eine beeindruckende Aufholjagd bei den Hausherren. Zuerst knallte der Argentinier Martin Maturano den Ball Backhand unter die Latte und nur 15 Sekunden später legte der Torschütze für Kapitän Roche Brunner quer, der auf 4:4 egalisierte und die Partie wieder auf null setzte. Thunerstern blieb gefährlich und legte durch Gian Rettenmund, der keine Minute später aus der Drehung zum 5:4 traf, wieder vor. Dornbirn kämpfte, war nach Seitenwechsel das bessere Team und meldet sich durch den souveränen Spieler des Abends Martin Maturano erneut zurück. Zuerst schoss er per Penalty seinen persönlichen Hattrick zum 5:5 Ausgleich und als Jan Schober nach einer blauen Karte auf der Strafbank Platz nahm, versenkte der Argentinier noch einen direkten Freistoß. Jetzt stand die Stadthalle Kopf, der erstmalige Führungstreffer im Spiel beflügelte die Messestädter und sorgte für hektische Minuten bei den Sternen. Als Gian Gempeler eine 2-Minuten-Strafe aufgebrummt bekam, hatte Martin Maturano den Siegestreffer auf der Schaufel, scheiterte aber erstmals am Thuner Schlussmann. In der Schlussminute setzten die Sterne nochmals alles auf eine Karte, ersetzte den Torhüter für einen weiteren Feldspieler, doch Kilian Hagspiel knallte den Ball mit einem wuchtigen Freudenschuss zum 7:5 Sieg in die Maschen. 


Im NLA-Spitzenspiel verliert der Raiffeisen RHC Wolfurt nach Verlängerung gegen den RC Biasca und rutscht damit auf den zweiten Tabellenrang.

Es war wie erwartet eine hauchdünne Partie in den beiden Teamsmit hohem Tempo von Anpfiff an ans Werk gingen. Das spürte auch gleich Pablo Saez, Biascas Spielertrainer lag nach gerade mal 15 Sekunden schon mit Schmerzen im Wolfurter Strafraum. Danach ging es ausgeglichen hin und her, Wolfurt drückte dem Spiel mehr den Stempel auf und Biasca blieb tief stehend stets brandgefährlich. Das torlose Unentschieden zur Pause verdeutlichte, dassbeide Teams hoch konzentriert am Werk waren und nichts anbrennen ließ. 

In Durchgang zwei ließen beide Mannschaften das Visier in der Kabine, mit Vollgas ging es hin und her und Ivan Ruggiero klopfte mit einem Hammer an das Gehäuse der Gastgeber die heiße Matchphase an. Gregorio Boll erhöhte in Minute 35 mit seinem Treffer den Druck für Wolfurt, diese brauchten 10 Minuten und einen Daniel Zehrer um den vielumjubelten und hochverdienten Ausgleich nach Rebound zu erzielen. Dem hohen Niveau dieser Partie nahmen dann leider die bis dahin guten Unparteiischen den Level, die kleinkariert Arnau Dilme anstatt des 10. Teamfouls mit Blau vom Platz verwiesen. Entsprechend den Emotionen flog dieser im Anschluss mit Rot aus der Halle und Wolfurt erkämpfte sich trotzdem und mit lautstarker Unterstützung der Fans und mit viel Herz in Unterzahl das Unentschieden. 

In der Verlängerung bogen die Biaschesi den starken Torhüter Elias Rohner, Saez mit dem Führungstreffer und ein Strich von Ruggero war dann die endgültige Entscheidung. Die Enttäuschung nach einer starken Leistung war groß, trotzdem dürfen die Wolfurter angesichts dieser Performance mit breiter Brust zum nächsten Spiel nach Thun reisen.