Der SCR Altach gewinnt beim SC Austria Lustenau mit 1:0. Die wichtigsten Stimmen zum Spiel bei Sky Sport Austria.
Der SC Austria Lustenau musste sich am Samstagabend dem SCR Altach durch einen Gegentreffer zehn Minuten vor dem Ende mit 0:1 geschlagen geben.
Andreas Heraf (Trainer Austria Lustenau):
…nach dem Spiel: „Die Stimmung ist jetzt erstmal natürlich sehr gedrückt, auch bei mir. Es herrscht große Enttäuschung, weil wir uns mehr vorgenommen haben. Die Jungs haben den Matchplan wirklich sehr gut umgesetzt. Sie wollen uns aber nicht die Chance geben, auf Konter zu spielen. Das ist ja auch ein Kompliment an uns, dass man uns gar nicht die Möglichkeit geben will, von dem eigenen Spiel abgeht und nur noch lange Bälle spielt. Das hilft uns aber jetzt nicht weiter.“
…über die kommenden Aufgaben: „Wir haben noch immer sechs Spiele. Das sind 18 Punkte. Wir werden uns aber langsam etwas überlegen müssen, wie wir es anlegen, um diese Dreier zu holen, die wir brauchen. Fakt ist, Altach ist weg, die WSG ist weg. Wir haben noch einen Gegner, das ist Blau-Weiß Linz. Die sind noch in Schlagdistanz, wir spielen noch einmal gegen sie. Das müssen wir gewinnen und in den anderen fünf Spielen die Punkte holen. Es ist also rechnerisch noch leicht möglich. Heute hatten wir die Chance, noch einmal näher heranzukommen. Es wird nicht einfacher für uns. Es wird noch die eine oder andere Gelegenheit geben, aber sie werden weniger.“
…über das Gegentor: „Was mich heute schon ein bisschen sauer macht ist das Gegentor. Wir haben nicht viel zugelassen, dann kriegen wir aus einer ganz klaren Fehlentscheidung das Gegentor. Das war ein ganz klares Foul an Bobzien. Der Schiedsrichter nimmt die Pfeife in den Mund, pfeift nicht rein. Das Spiel geht weiter, du bekommst den Outeinwurf gegen dich und das Tor. Das ist bitter, aber so ist Fußball und da bleibt uns nichts anderes über, als das wegzustecken.“
…über die Gründe für die Probleme im Angriff: „Wir haben in der Offensive unsere Probleme. Wir haben im Herbst nur acht Tore geschossen, jetzt im Frühjahr bisher sieben gemacht. Das reicht vielleicht eventuell, das eine oder andere Spiel zu gewinnen. Dass wir da unten drin stehen hat natürlich Gründe. Das ist natürlich auch eine Qualitätsfrage, da brauchen wir nicht diskutieren. Ich denke dennoch, dass wir die Qualität haben, um mit ein bisschen Glück das eine oder andere Spiel zu gewinnen. Dann wird es vielleicht noch einmal eng. Jetzt haben wir noch weniger zu verlieren und können nur noch überraschen.“
Joachim Standfest (Trainer SCR Altach):
…nach dem Spiel: „Vom Klassenerhalt sind wir noch weit weg. Wir sehen jede Woche, wie schnell das geht. Wenn wir einmal verlieren, liegt der Vorsprung nur mehr bei fünf Punkten, dann heißt es wieder, dass es nur mehr zwei Punkte sind, wenn du noch einmal verlierst. Deswegen müssen wir wach bleiben und genauso weiterarbeiten, wie die gesamte Qualigruppe jetzt.“
…über die Bedeutung des Sieges: „Es war extrem wichtig für alle, nicht nur für uns, sondern für jeden Spieler, jeden Fan, jeden Betreuer. Wir haben eine sehr lange Leidenszeit hinter uns, obwohl es die Leistungen gar nicht hergegeben haben. Es ist wirklich ein wunderschönes Gefühl heute.“
…über das Siegtor: „Wie der Ball vor Sofian gefallen ist, habe ich gewusst, dass er den reinhaut. Er hat einen brutalen linken Fuß und ist technisch wirklich ein hervorragender Fußballer. Die Umstellung ist trotzdem sehr groß für ihn, weil er aus einer anderen Mannschaft kommt, die einen anderen Fußball spielt. Der österreichische Fußball ist sehr körperbetont und sehr intensiv, im Gegensatz zur zweiten Schweizer Liga. Er macht es aber richtig gut und man sieht immer wieder, was für Qualitäten er hat. Er muss noch einen Schritt machen, einen großen, aber dann wird er eine riesige Verstärkung für uns sein.“
…über das sehr flankenbetonte Spiel der Altacher: „Lustenau lässt nicht mehr zu. Wenn man die ganzen Spiele verfolgt hat, passiert ja nicht viel. Wir haben heute eine extrem reife Leistung gezeigt, weil wir die Geduld nicht verloren haben. Wir haben in der ersten Halbzeit angefangen, manchmal flach in die Mitte reinzuspielen, wo vielleicht ein Konter rauskommen kann. Das haben wir in der Pause noch einmal angesprochen. Das war ein Top-Auftritt von der Mannschaft, auch wenn es vielleicht fußballerisch nicht so gut war. Vom Kopf her und der Leistung war es absolut verdient.“
…vor dem Spiel über die mangelnde Chancenverwertung der Altacher: „Ich hätte natürlich gerne einen Roman Wallner jetzt in der Mannschaft. Nicht nur vom Stürmertypen her, sondern auch von der Art her. Er war, wie man so schön sagt, ein Killer im Strafraum, der keinen anderen Gedanken gehabt hat, als ein Tor zu schießen.“
Alfred Tatar (Sky Experte):
…nach dem Spiel über Altach: „Sie sind nicht in Topform, aber können sich jetzt der Topform nähern durch diesen Sieg. Der wird ihnen sicher Auftrieb geben.“
…nach dem Spiel über Lustenau: „Lustenau hat heute einen schweren Dämpfer erlitten, das muss man sagen. Man hat sich sicher viel vorgenommen. Sie hatten schon einmal, gegen die WSG, die Möglichkeit, dass man jemanden überholt, heute haben sie wieder keinen Mitkonkurrenten zu sich herangezogen. Das geht irgendwann wirklich aufs Gemüt. Man verliert mehr oder weniger den Biss. Deshalb glaube ich, dass der Trainer Heraf etwas Neues aus dem Hut zaubern wird – und muss. Umstellen auf ‚Hollodero, gemma, egal‘.“