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Er ist der durchgehend längst dienende Teamchef im internationalen Frauen-Handball und natürlich der längst dienende Teamtrainer der Österreichischen Handballgeschichte. Müller brachte Österreich zu drei Europameisterschaften und vier Weltmeisterschaften. Bei unglaublichen 215 Länderspielen stand Herbert Müller an der Seitenlinie, der am heutigen 3. September 2022 seinen 60. Geburtstag feiert.


Herbert Müller feiert seinen 60. Geburtstag. Als ansteckend inspirierend kann man den Langzeit-Teamchef am treffendsten beschreiben - Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart

Herbert Müller zählt im internationalen Frauenhandball mit Abstand zu den renommiertesten Trainern. Ganze zehnmal wurde er deutscher Meister (3x mit dem 1. FC Nürnberg, 7x mit dem Thüringer HC). Hinzu kommen noch fünf DHB-Pokal Erfolge, dreimal gewann Müller den deutschen Supercup und 2004 schlug er auch international mit Nürnberg im EHF Challenge Cup zu. Dabei gelang es ihm immer wieder, junge Spielerinnen einzubinden, als Team zu formen und so an die Spitze heranzuführen.

2004 markiert generell ein besonderes Jahr in seiner Vita. Am 26. Mai 2004 bestritt er sein erstes Länderspiel als Teamchef. Österreich besiegte damals Slowenien in der Südstadt 38:36. 18 Jahre steht er seither an der Seitenlinie und ist von dort nicht wegzudenken: Im internationalen Handball wird sein Gesicht untrennbar mit dem Österreichischen Frauen-Nationalteam verbunden.

Unter Müllers Ära fallen nicht nur drei EURO- und vier WM-Teilnahmen, sondern auch so geschichtsträchtige Erfolge wie das 36:29 über den damals regierenden Weltmeister Frankreich im Auftaktspiel der EURO 2004, der Sieg über den damaligen Olympiasieger Dänemark bei der WM 2005, das 27:25 im Jahr 2017 in der EURO-Qualifikation über den amtierenden Olympiasieger Russland und viele mehr.

Nach der Durststrecke an Qualifikationen für Welt- und Europameisterschaften und der Neu-Formierung des Nationalteams, schaffte das Team unter der Führung von Herbert Müller gegen die hoch favorisierten Polinnen im Jahr 2021 wieder den Sprung zu einer Weltmeisterschaft. Den Traum Müllers, das Team nach zwölf Jahren wieder zu einer WM führen zu können, machte am Tag vor der Abreise das Corona-Virus zunichte. Vom Quarantäne-Zimmer aus, versuchte der Teamchef dennoch die WM-Spiele mit vorzubereiten und alles zu tun, um das Nationalteam im über 2.000 km entfernten Torrevieja (ESP) zu unterstützen.

Doch der Blick ist längst auf das große Ziel gerichtet: die Heim-EURO 2024, die erste Frauen-Europameisterschaft auf österreichischem Boden. 2024 feiert Müller sein 20-jähriges Teamchef-Jubiläum, ist allerdings schon heute der längst dienende Teamchef der Frauen-Handball-Geschichte. Sein französisches Pendant Olivier Krumbholz bringt es zwar auf 21 Jahre, allerdings mit drei Jahren Unterbrechung (1998 – 2013, 2016 - ).

Markus Plazer, ÖHB Präsident: „Die Ära Herbert Müller ist einzigartig im Sport. Seine Leidenschaft und sein Einsatz sind ansteckend und inspirierend. Gesamt HANDBALL AUSTRIA wünscht alles Gute zum 60. Geburtstag.“

Mehr als zwölf Jahre seiner 18-jährigen Ära stand der heutige ÖHB Generalsekretär Bernd Rabenseifner als Team Manager an der Seite von Herbert Müller: „Es war gleichermaßen eine Ehre und Freude, das Frauen-Nationalteam und Herbert Müller zwölf Jahre lang begleiten zu dürfen! Wir haben gemeinsam unvergessliche Erfolge bejubelt, sind aber auch bei bitteren Niederlagen immer zueinander gestanden. Für mich ist das unermessliche Handball-Wissen von Herbert Müller sowie die Art und Weise, wie er dieses an seine Spielerinnen vermittelt, faszinierend. Ganz besonders unterstreichen möchte ich den persönlichen, ja freundschaftlichen Umgang, den Herbert pflegt und der ihn zu einer einzigartigen Persönlichkeit macht. Wir hoffen, Herbert Müller bleibt uns noch lange mit seiner positiven Herangehensweise und all seiner Energie erhalten und unsere Handball-Frauen können noch viele Erfolge mit unserem Teamchef feiern!“

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