(Manfred Gort/cd mediateam Est.) Speziell im direkten Vergleich mit einem Topteam lässt sich die bisherige Entwicklung der Vorarlberger in ihrer ICE Premierensaison gut beurteilen.
Erkleckliche 15 Torschüsse feuerten die Salzburger im Startdrittel auf das Gehäuse von David Madlener ab. Zwei davon fanden den Weg ins Tor. Für die Vorarlberger waren es gefühlt eher nur ein oder zwei Torschüsse, wovon einer von Richard Jarusek sogar perfekt den Weg ins Tor zum zwischenzeitlichen 1:2 fand.
Eine Bilanz nach 40 Ligaspielen
Kämpferisch zeigt sich der Liganeuling tadellos. Die Moral ist auch in dieser Phase der Meisterschaft komplett in Takt – mehr noch – die durchschnittliche Punkteausbeute konnte zuletzt gesteigert werden und auch zum Vorletzten Laibach konnte der Liganeuling punktemässig anschließen. Auch die Pre-Playoff-Plätze sind (theoretisch) nach wie vor erreichbar. Wichtig hierbei – der Punkterückstand auf den 10. Platz wurde über die letzten drei Monate nicht höher. Schon seit Ende Oktober lagen die Vorarlberger zehn Punkte hinter einem Tabellenrang, der die Postseason garantieren würde. Das zeigt doch eine klar steigende Tendenz bei den Pioneers. Dies trotz der Ausfälle der beiden Topscorer Eriksson und Sandhu. Dies gelang einerseits dadurch, dass sich die anderen Import-Spieler mit mehr Verantwortung steigern konnten, und anderseits dass die heimischen Spieler mit Saisondauer besser performten. Neben jungen Spielern, die durch viel Eiszeit in jedem Spiel dazulernen – hervorzuheben sind Julian Metzler in seiner zweite ICE-Saison sowie die U20-Spieler Aron Summer und Luca Erne, konnten auch die Routiniers Alex Pallestrang, Kevin Marcierzynski (beide länger verletzt) oder Patrick Spannring zuletzt stark überzeugen. Und nicht zuletzt zeigen auch die Goalies solide Leistungen, neben Caffi zuletzt wieder Madlener, der trotz Verletzung an länger zurückliegende Topleistungen anschließen kann.
Gegen den „Ligakrösus“ EC Red Bull Salzburg hatten die Vorarlberger mit dem immens hohen Tempo, das die Eisbullen vorlegten, enorm zu kämpfen. Doch die Feldkircher konnten sich zeitweise erstaunlich gut darauf einstellen, wenn auch nicht konstant über 60 Minuten. Natürlich ist der Abstand zum anderen, oberen Ende der Tabelle noch groß, doch das ganze steht und fällt in erster Linie auch mit gelungen Besetzungen der Legionärsplätze. Dies ist in erster Linie eine Budgetfrage, wo zwischen den beiden Klubs selbstredend Welten liegen. Umso erfreulicher die Entwicklung junger, einheimischer Spieler, die auch ganz ohne eine hochkarätige Eishockeyakademie wie bei Red Bull in Salzburg, in Vorarlberg „aus dem Boden sprießen“. Auch wenn es möglicherweise schwer wird, den einen oder anderen Jungen zu halten oder Toplegionäre zu verpflichten, vielleicht könnte sich das neue Projekt in Feldkirch doch länger im österreichischen Profieishockey etablieren und konkurrenzfähig werden, als von vielen angenommen wurde.
Am Ende unterlagen die Vorarlberger doch recht deutlich mit 1:5 bei 14:55 (!) Torschüssen und hatten nicht wirklich eine Chance beim Topteam auswärts zu punkten.